Wittekindshof

„Menschen mit Beeinträchtigung unterstützen – das hat mich bewegt“Interview: Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke über seine Zeit als Vorstandssprecher des Wittekindshofs

Gespräch

Dierk Starnitzke geht Ende des Jahres in Rente.
Deshalb haben Melanie Backs und Axel Fründ
ein Gespräch mit ihm geführt.
Die beiden nutzen Angebote vom Wittekindshof.

 

Was ist die Aufgabe vom Vorstand?
Haben Sie die meiste Verantwortung im Wittekindshof?

Ich habe die meiste Verantwortung zusammen
mit meinem Kollegen Marco Mohrmann.
Zusammen sind wir der Vorstand vom Wittekindshof.
Wir haben die Verantwortung für den ganzen Wittekindshof.
Wir müssen viele Entscheidungen für den Wittekindshof treffen.
Bei den Entscheidungen für den Wittekindshof hilft uns ein Team.
Das Team und der Vorstand arbeiten eng zusammen.
Gemeinsam treffen wir gute Entscheidungen für den Wittekindshof.

Was sind Ihre Hobbies?

In meiner Freizeit

  • arbeite ich gerne im Garten,
  • reise ich gerne mit meiner Frau,
  • singe ich im Chor,
  • schaue ich mir gerne Kunst-Ausstellungen an,
  • besuche ich gerne Konzerte,
  • arbeite ich an einer Hoch-Schule für Erwachsene in Bielefeld.
    Dort möchte ich mein Wissen und meine Erfahrung
    an andere Menschen weitergeben.
    Dazu habe ich 6 Bücher geschrieben.
    Ich möchte noch mehr Bücher schreiben.

Sie sind viel unterwegs.
Was hören Sie für Musik im Auto?

Ich höre im Radio fast immer WDR 4.
Ich finde die Musik aus den 80ziger Jahren toll.
Die Musiker Michael Jackson, Prince und Whitney Houston
finde ich richtig gut.

Wie hat Ihnen die Arbeit gefallen?
Was hat Ihnen besonders Spaß gemacht?

Es ist eine schöne und wichtige Arbeit
Menschen mit Beeinträchtigung zu unterstützen.
Das hat mich immer bewegt.
Der Wittekindshof hat sich während meiner Zeit verändert.
Mir hat es besonders viel Spaß gemacht,
die Angebote vom Wittekindshof für die Menschen zu verbessern.
Ich habe auch besonders gerne mit den Klienten zusammengearbeitet.
Zum Beispiel bei den Gottesdiensten.

Gab es einen Lieblings-Gottesdienst?

Die Gottesdienste beim Jahres-Fest und beim Dorf-Fest
im großen Fest-Zelt bleiben mir besonders in Erinnerung.
Die Gottesdienste waren sehr festlich
und es kamen viele Menschen.
Bei den Gottesdiensten haben wir zusammen mit Klienten
viele tolle Sachen gemacht.
Zum Beispiel Singen.
Es gab viele tolle Chöre.

Was hat Ihnen an Ihrer Arbeit nicht gefallen?

Manche

  • Politiker,
  • Ämter und
  • Kosten-Träger

entscheiden zu oft ohne die Klienten.
Das stört mich sehr.
Sie machen sich viele Gedanken.
Aber sie fragen die Klienten zu wenig nach ihrer Meinung.

Was ist Ihre Meinung zu den Werkstätten?
Manche Menschen wollen die Werkstätten abschaffen?

Die Werkstätten vom Wittekindshof
machen wichtige und wertvolle Arbeit.
Die Menschen mit Beeinträchtigungen
treffen bei der Arbeit Kollegen und
haben immer den gleichen Tages-Ablauf.
Das ist wichtig.
Auch Menschen mit schweren Beeinträchtigungen
können in der Werkstatt vom Wittekindshof arbeiten.
Andere Werkstätten haben nicht so viele Arbeits-Plätze
für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen.
Die Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen
sollen nicht abgeschafft werden.

Was hat sich in Ihrer Zeit beim Wittekindshof verändert?

Im Wittekindshof hat sich sehr viel verändert.
Zum Beispiel:

  • Die Werkstatt Sonnenbrede wurde renoviert.
  • Die Werkstatt GAZ in Espelkamp wurde gebaut.
  • Die Werkstatt in Gronau ist jetzt größer als früher.
  • Den Wittekindshof gibt es heute in mehr Städten als früher.
    Die Menschen können jetzt näher bei ihren Familien wohnen.
  • Es gibt mehr Angebote in den eigenen Wohnungen
    für Menschen mit Beeinträchtigung.
  • Heute gibt es 2 Förder-Schulen vom Wittekindshof.
  • Es gibt eine bessere Gesundheits-Versorgung
    für die Menschen mit Beeinträchtigung im Wittekindshof.

Das war viel Arbeit.
Alle Mitarbeiter haben sehr viel für die Veränderungen getan.

Was hätten Sie im Wittekindshof gerne noch verändert?
Was hätten Sie anders gemacht?

Das Gründungs-Gelände vom Wittekindshof
ist seit diesem Jahr ein Integratives Quartier.
Lese-Hilfe: In-te-gra-ti-ves Quar-tier.
Das bedeutet:
Auf dem Gründungs-Gelände leben
Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen
Ich hätte mir gewünscht:
Das Gründungs-Gelände vom Wittekindshof
ist schon länger ein Integratives Quartier.

Manche Angebote vom Wittekindshof gibt es heute nicht mehr.
Warum gibt es die Angebote heute nicht mehr?

Früher gab es zum Beispiel die Angebote

  • Verkaufs-Stelle,
  • Schusterei und
  • Korb-Flechterei.

Das waren Läden auf dem Gründungs-Gelände vom Wittekindshof.
Die Läden waren extra für Menschen mit Beeinträchtigung.
Das passt heute nicht mehr.
Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
sollen die gleichen Läden nutzen.
Heute kaufen alle Menschen zum Beispiel
im Combi-Markt oder in der Kaiser-Apotheke ein.

Die Angebote waren für den Wittekindshof zu teuer.
Der Wittekindshof hat mit den Angeboten kein Geld verdient.
Der Wittekindshof musste Geld dazu bezahlen.
Dann hat der Wittekindshof entschieden:
Die Angebote gibt es nicht mehr.
Mit dem Geld helfen wir den Klienten.

Welche Tipps haben Sie von Herrn Ritter bekommen?
Welche Tipps geben Sie Herrn Zachow?

Besondere Tipps von Herrn Ritter habe ich nicht bekommen.
Ich habe von Herrn Ritter gelernt:
Die Wünsche von den Klienten sind wichtig.
Das habe ich bei meiner Arbeit immer beachtet.
Ich habe mich auch für
die Kirche und die Gottesdienste im Wittekindshof eingesetzt.

Wir haben einen guten Plan für die Zukunft vom Wittekindshof.
Der gute Plan hilft uns die Klienten gut zu unterstützen.
Mein Tipp an meinen Nachfolger Herrn Zachow ist:
Den guten Plan weitermachen.

Was machen Sie in der Rente?

Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.
Meine Frau und ich wollen oft verreisen.  
Eine Schiffs-Reise haben wir schon gebucht.
Vielleicht fangen wir auch wieder mit dem Tanzen an.

Kommen Sie den Wittekindshof in der Rente besuchen?

Natürlich komme ich den Wittekindshof besuchen.
Ich komme gerne zu Festen.
Oder ich trinke einen Kaffee im KIZ Bünde mit meiner Familie.
Aber ein bisschen Abstand vom Wittekindshof tut mir auch gut.