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Bewegung schafft BegegnungHarald Schöneborn tritt ehrenamtlich in die Pedale – Wittekindshof sammelt Spenden für mehr Mobilität

Wenn Harald Schöneborn in die Pedale tritt, genießt Wolfgang Holzheuer die frische Luft und die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht. Mit einem elektrischen Rollstuhlfahrrad sind die beiden Männer oft in Bad Oeynhausen und Umgebung unterwegs. Für Wolfgang Holzheuer, der eine Sehbeeinträchtigung hat und Schwierigkeiten beim Laufen, bedeutet das ein Stück mehr Freiheit und Mobilität. Für Harald Schöneborn bieten die gemeinsamen Radtouren die Möglichkeit, sein Hobby mit einem Ehrenamt zu verknüpfen. „Ich wollte etwas Sinnstiftendes tun, bei dem ich mir die Zeit selbst einteilen kann“, sagt der Wulferdingsener. Fündig wurde er in der Wittekindshofer Freiwilligenzentrale. Und so lernte der 67-Jährige Wolfgang Holzheuer kennen.

Gute Gespräche und Zutrauen

„Erstmal habe ich mich mit dem Fahrrad vertraut gemacht. Das hat nämlich ein paar Besonderheiten bei der Lenkung – der Wendekreis ist viel größer, beim Abbiegen muss man also weiter ausholen. Dann haben Wolfgang und ich eine Fahrt unternommen“, erinnert sich Harald Schöneborn zurück. Beide Männer verstanden sich auf Anhieb. „Ich mag an Wolfgang vor allem sein Zutrauen sowie seine Gesprächsfreude. Er unterhält sich gerne, wenn wir unterwegs sind. Und es gehört Mut dazu, sich von einer anderen Person fahren zu lassen – gerade, wenn man nicht selbst sehen kann, wohin es geht“, sagt der im Ruhestand befindliche Sonderpädagoge.

Wöchentlich unternehmen die beiden Männer seitdem Ausflüge. Startpunkt ist immer das Haus Simon auf dem Wittekindshofer Gründungsgelände. Harald Schöneborn kennt sich mittlerweile sehr gut im Haus aus, grüßt Mitarbeitende sowie Bewohnerinnen und Bewohner, während er das Zimmer von Wolfgang Holzheuer ansteuert. „Wo geht es heute hin?“, fragt dieser direkt zur Begrüßung, während Harald Schöneborn ihm hilft, den Helm aufzusetzen. „Wir haben heute sonniges Wetter und Wind aus Nord-Ost. Also fahren wir über den Weserradweg zur Rehmer Insel.“ „Da waren wir schon mal“, erinnert sich Wolfgang Holzheuer prompt. Er hat noch viele Wünsche für gemeinsame Fahrten – beispielsweise soll es diesen Sommer hoch zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal gehen.

Hoch zum Kaiser

Luftpumpe, Handschuhe und Getränke sind in der Fahrradtasche eingepackt und schon kann es losgehen. Dank des speziellen Fahrrads kann Wolfgang Holzheuer vorne bequem und sicher Platz nehmen, ohne Angst haben zu müssen, versehentlich in die Speichen zu fassen und sich zu verletzen. Die beiden Vorderräder sind verkleidet und sorgen für zusätzliche Sicherheit. Lange hat der 64-Jährige für sein Rad gespart. Und dann geht es auch schon los. Gemeinsam fahren die beiden Männer den Langenhagen hinunter und an der Wittekindshofer Werkstatt Sonnenbrede vorbei. Wolfgang Holzheuer lächelt.

Ehrenamt beim Wittekindshof

„Das Ehrenamt soll Freude bereiten und zu einem passen“, betont Sandra Pollex von der Wittekindshofer Freiwilligenzentrale. Insgesamt sind 300 Menschen für die Diakonische Stiftung Wittekindshof freiwillig im Einsatz. „Ehrenamt beim Wittekindshof ist eine reine Zeitspende. Die Engagierten sind versichert und können Fahrtkosten beantragen, wenn sie mit dem Privatwagen unterwegs waren.“ Interessierte können sich bei ihr unter Telefon (05734) 61-2467 oder per E-Mail an freiwilligenzentrale(at)wittekindshof.de melden.

Mobilität fördern

Um Mobilität zu fördern, sammelt die Stiftung Spenden. Fahrräder wie E-Bikes und Tandems sind entscheidende Werkzeuge für Menschen mit Beeinträchtigung, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie erweitern den Bewegungsradius und ermöglichen eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Doch oft fehlen die notwendigen Fahrräder, um allen diese Erfahrungen zugänglich zu machen. 

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