Arbeit

E-Bike ebnet den Weg zur ArbeitFabian Stubbendiek hat einen ausgelagerten Arbeitsplatz beim Hof Weserrind

Die Schottischen Hochlandrinder warten schon ganz erwartungsvoll auf Fabian Stubbendiek. Denn er hat das Futter für die Tiere dabei. Seit über einem Jahr arbeitet der 31-Jährige bei Thomas Hoenicke auf dem Hof Weserrind in Porta Westfalica. Dort hat er einen ausgelagerten Arbeitsplatz gefunden, der ihm neue Perspektiven bietet. Seinen Alltag meistert er nun mit einem neuen E-Bike.

Wir bereiten praxisnah auf die Anforderungen im Betrieb vor und qualifizieren gezielt weiter.

Katharina Haukambe, ABI-Bereichsleiterin

Begleitet wird Fabian Stubbendiek auf seinem beruflichen Weg vom Bereich „Arbeit und Berufliche Integration“ (ABI) des Wittekindshofs. „Unser Ziel ist es, Menschen, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten, den Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ebnen“, erklärt Katharina Haukambe, Bereichsleiterin des Fachteams. 

Die Unterstützung umfasst nicht nur die Einarbeitung, sondern auch eine kontinuierliche Begleitung, um Arbeitsabläufe zu optimieren und individuelle Stärken zu fördern. „Wir bereiten die Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung praxisnah auf die Anforderungen im Betrieb vor und qualifizieren sie gezielt weiter“, ergänzt Katharina Haukambe.

Fahrrad halbiert Zeit

Entlohnung und Sozialversicherung laufen weiterhin über den Wittekindshof. Auch Arbeits- und Schutzkleidung werden gestellt. Seit Kurzem stehen den Mitarbeitenden zudem Fahrräder zur Verfügung, die durch die Unterstützung der Andreas-Gärtner-Stiftung angeschafft wurden. Mit einem dieser Räder fährt Fabian Stubbendiek nun regelmäßig zur Arbeit. Insgesamt legt er jeden Tag mehr als 40 Kilometer mit dem Rad zurück. „Mit dem Bus war ich eine Stunde unterwegs und musste umsteigen. Jetzt brauche ich nur die Hälfte der Zeit“, berichtet der Mindener. 

Mit den Fahrrädern wollen wir die Chancen erhöhen, mehr Arbeitsplätze zu erschließen.

Katharina Haukambe

Katharina Haukambe betont: „Mobilität ist ein entscheidendes Thema. Nicht jedes Unternehmen ist gut über den öffentlichen Nahverkehr erreichbar. Und nicht alle unserer Klientinnen und Klienten möchten Bus oder Bahn nutzen oder finden sich damit zurecht. Mit den Fahrrädern wollen wir die Chancen erhöhen, mehr Arbeitsplätze zu erschließen.“ Zwei Fahrräder konnten bereits angeschafft werden, weitere sollen folgen.

Auch bei seiner Arbeit profitiert Fabian Stubbendiek vom neuen E-Bike. „Bei seinen Rundgängen zur Versorgung der Tiere kommt Fabian Stubbendiek locker jeden Tag auf bis zu zehn Kilometer“, schätzt Thomas Hoenicke. Etwa 50 Schottische Hochlandrinder gehören zur Herde und müssen täglich versorgt werden, hinzu kommen zehn Duroc-Schweine. Der Landwirtschaftsbetrieb bietet zudem einen Cafébetrieb und Hofladen mit hofeigenen Wurst- und Fleischprodukten sowie einem regionalen Sortiment. 

Durch die neue Mobilität kann Fabian Stubbendiek Zeit sparen und zusätzliche Aufgaben übernehmen. „Ich habe hier viel Neues gelernt“, sagt er stolz. Besonders der Umgang mit den Tieren und die Arbeit mit landwirtschaftlichen Geräten haben ihn vor spannende Herausforderungen gestellt. 

Auch Thomas Hoenicke lobt die Entwicklung: „Er hat sich unglaublich gut in den Arbeitsalltag eingefunden.“ Es sei nicht nur eine Bereicherung für seinen Betrieb, sondern auch ein Vorbild für andere Unternehmen. „Ich kann nur empfehlen, diesen Schritt zu wagen. Es ist beeindruckend, wie viel Potenzial in Menschen mit Beeinträchtigung steckt.“