Heute gehören Rollstühle ganz selbstverständlich zum Bild des Wittekindshofes. Häufig sieht man Klientinnen und Klienten, die entweder von Mitarbeitenden, Verwandten oder ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern in einem Rollstuhl gefahren werden oder selbstständig in einem Elektrorollstuhl unterwegs sind. Mittlerweile übernehmen die Kosten für diese Anschaffung in der Regel die Krankenkassen. Früher, bis in die Nachkriegszeit, sah das anders aus.
Rollstühle gab es im Wittekindshof nur wenige. Menschen mit schweren körperlichen Einschränkungen hatten kaum Möglichkeiten, spazieren gefahren zu werden. Oft war es so, dass ihre Betten auf die Balkone der Häuser gebracht oder, wenn die Menschen im Erdgeschoss lebten, vor das Haus gestellt wurden, damit sie auf diese Weise an die frische Luft kamen. Rollstühle waren teuer und wurden nicht durch die Kostenträger und Krankenkassen finanziert. Für die Betroffenen bedeutete das eine enorme Einschränkung ihres Lebens, hatten sie doch kaum eine Chance, jemals selbstständig das Haus verlassen zu können.
In Ausnahmefällen gab es aber Klientinnen oder Klienten, die sich damit nicht zufriedengeben wollten, so wie Oswald Vajen, der viele Jahrzehnte auf dem Gründungsgelände in Volmerdingsen lebte und dort recht bekannt war.