Langsam wird es dunkel im Sternensaal des Wittekindshofer Wohnhauses Bethanien. Die Gespräche verstummen, als der erste Ton der Musik den Raum erfüllt. Dann geht ein Raunen durch die Reihen: Im Schein des Schwarzlichts beginnen erst Sonne und Mond, dann einzelne Tiere zu leuchten. Ein roter Papagei schwebt fast schwerelos an der Decke, in einem Aquarium tänzeln Fische auf und ab, die Blüten eines Baums strahlen auf. Was klingt wie eine Szene aus einem Theaterstück oder einer Partynacht, ist ein besonderer Gottesdienst.
Gefeiert wird er von Menschen mit Beeinträchtigung, die die Tagesstrukturierenden Angebote (TSA) des Wittekindshofs auf dem Gründungsgelände in Volmerdingsen besuchen. Für den Schwarzlichtgottesdienst ist der sonst helle Sternensaal komplett verwandelt worden: Fensterscheiben sind sorgfältig abgedunkelt, dunkle Tücher hängen im Altarbereich, der von Schwarzlichtflutern flankiert wird. „Wir schaffen einen geschützten Raum, in dem die Teilnehmenden mit allen Sinnen eintauchen können“, erklärt Angela Schürmeier vom TSA-Team. Sie hat gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen den Gottesdienst vorbereitet und hält an diesem Tag die Predigt in Leichter Sprache.