westl. Münsterland

Wittekindshof plant neues WohnhausNeubau für 24 Menschen mit Beeinträchtigung soll an der Enscheder Straße entstehen

Gronau (JP). Noch liegt das Grundstück brach, doch erste Aufräumarbeiten laufen und ein Bauzaun wird aufgestellt: Auf einem gut 3000 Quadratmeter großem Gelände zwischen Enscheder Straße, Direktor-Rahusen-Straße und Königstraße soll ein neues Wohnangebot für erwachsene Menschen mit geistiger Beeinträchtigung oder Mehrfachbeeinträchtigung entstehen. 

Die Diakonische Stiftung Wittekindshof, die seit mehr als 65 Jahren im Kreis Borken Angebote der Eingliederungshilfe vorhält, plant eine besondere Wohnform für 24 Männer und Frauen (früher stationäres Wohnen genannt), die vom Kerngelände an der Landgrafenstraße/Bottostraße umziehen werden. „Der Neubau an der Enscheder Straße dient der Verkleinerung des Campus und dem Abbau der letzten Doppelzimmer. Wenn das Wohnhaus errichtet ist und die Umzüge erfolgt sind, weisen wir eine 100-prozentige Einzelzimmerquote auf“, sagt Michael Bleiber, der als Regionalgeschäftsführer für die Wittekindshofer Angebote im westlichen Münsterland zuständig ist.

Zwei barrierefreie Häuser

„Wir planen zwei zweigeschossige, barrierefreie Häuser, die durch ein gemeinsames Treppenhaus mit Fahrstuhl miteinander verbunden sind. Zusätzlich wird es ein separates eingeschossiges Gebäude für Tagesstrukturierende Angebote geben“, führt Architekt und Projektleitung Kai Sebastian Samoray vom Wittekindshofer Bau- und Immobilienservice aus. Pro Wohngebäude seien zwölf Einzel-Appartements, die sich in zwei Gruppen aufteilen, sowie jeweils Gemeinschaftswohnzimmer, -küche, Pflegebad und Büro geplant. Zusätzlich soll es zwei Krisenzimmer geben.

Jedes Appartement verfüge über einen Wohn- und Schlafraum mit Küchenzeile und einem eigenen Bad. Zwölf der 24 Wohnungen sollen rollstuhlgerecht sein. Das Nebengebäude für die Tagesstrukturierenden Angebote (TSA) werde in Richtung Königstraße ausgerichtet. Die Zufahrt erfolge über eine kleine Stichstraße von der Enscheder Straße aus, der Eingang liegt an der Königstraße.

Mitarbeitende 24 Stunden anwesend

„Das Wohnangebot richtet sich an Menschen mit einer schweren geistigen und/oder Mehrfachbeeinträchtigung, die einen hohen Unterstützungs- sowie sozialen Assistenzbedarf haben. Wir wollen mit dem Umzug in die Appartements zur Steigerung der Lebensqualität, der Selbstbestimmung und dem wachsenden Bedürfnis nach Selbständigkeit beitragen. 24 Stunden werden Mitarbeitende anwesend sein. So ermöglichen wir das Leben ‚in den eigenen vier Wänden‘ flankiert durch umfangreiche Unterstützungsangebote“, betont Diakon Joscha Springer, der als Geschäftsbereichsleitung verantwortlich für das Wohnhaus sein wird.

Die ausgelagerten TSA biete Platz für insgesamt 20 Personen in zwei getrennten Gruppenräumen sowie der Möglichkeit, gemeinsam zu Mittag zu essen. „Zwölf TSA-Teilnehmende werden externe Männer und Frauen sein, die nicht im Haus leben. So schaffen wir einen zweiten Lebensbereich zusätzlich zum Wohnumfeld, wo neue Kontakte geknüpft und zahlreiche Aktivitäten sowie Förder-, Beschäftigungs-, Teilhabe- und Betreuungsmöglichkeiten angeboten werden“, so Springer.

Am Montagabend hat der Ausschuss für „Planen, Bauen, Denkmalschutz“ der Stadt Gronau die Plankonzeption für die Veröffentlichung im Internet gebilligt.